Generation Zukunftsmacher
Am 22. August ist das Ausbildungscluster „Die Zukunftsmacher“ öffentlich an den Start gegangen. Bei einem Kick-off im Energy CoWorking Space auf dem Siemens-Gelände in Görlitz stellte sich das Projekt vor. Rund 60 Teilnehmer waren dabei, darunter Vertreter von 15 regionalen Unternehmen, von IHK, Kreishandwerkerschaft, Berufsschulen, der Arbeitsagentur und dem Jobcenter, regionalen Wirtschaftsförderungen und Unternehmerverbänden.
Auch der Görlitzer Landrat Stephan Meyer ließ es sich nicht nehmen, dem Cluster gutes Gelingen zu wünschen. In einem abwechslungsreichen Programm wurde das Projekt vorgestellt, das bis Ende 2027 in Sachsen und Brandenburg tätig ist. Es läuft im Rahmen des Förderprogramms „Ausbildungscluster 4.0 in den Braunkohleregionen“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Generation Z
Direkt zum Start gab Selina Schröter, LinkedIn Top Speakerin „Next Generation“, für regionale Ausbildungsbetriebe die Richtung vor: Die Generation Z verstehen, erreichen, gewinnen. Für gestandene Ausbilder und Personaler ebenso eine Herausforderung, wie für Best Ager in der Marketingabteilung. Wer die junge Generation erreichen möchte, braucht Präsenz auf deren Social-Media-Kanälen wie Instagram und Tiktok. Gefragt sind authentische Inhalte, die im Idealfall mit den eigenen Azubis entwickelt werden.
Charmant räumte Selina mit Vorurteilen und Pauschalierungen auf. Letztlich ist die Generation Z nicht großartig anders als die Generationen zuvor, was ihre Werte und Lebensziele betrifft. Ihre Mediennutzung ist anders und damit auch ihre Kommunikationsgewohnheiten.Darauf können sich Unternehmen im gesamten Recruitingprozess einstellen. Mit Tiktoks allein ist es nicht getan. Wir denken, dass wir Selina als Expertin der Gen Z nicht zum letzten Mal in unserem Cluster gesehen haben. Danke für den beeindruckenden Input.
Dialog
Das Wissen über die Gen Z wurde im Verlauf des Kick-off vertieft. Vier Neuntklässler aus der benachbarten Melanchthon-Oberschule waren zu Gast. Sie verrieten im Gespräch mit Projektleiter Mike Altmann und dem Kommunikationsexperten Axel Krüger u.a. über welche Kanäle sie sich zu informieren. Spoiler: Gedrucktes war nicht bei den Antworten. Auch drei Azubis von Werder Bedachungen und Palfinger wurden ausgefragt. Interessant: Bei der Berufswahl waren für sie Praktika am wichtigsten und Empfehlungen der eigenen Beschäftigten und Azubis sind Gold wert für Ausbildungsbetriebe. Da hat sich in den letzten Jahrzehnten nichts verändert.
Zukunftsberufe im Fokus
Nach der Genz Z übernahm mit Mike Altmann die „Generation Gleitsicht“ das Zepter. Er koordiniert mit Lausitz Matrix das Cluster. Es soll im Projektverlauf auf 40 Lausitzer Ausbildungsbetriebe wachsen. Im Fokus stehen die Berufsfelder Mechatronik und deren drei Fachbereiche (Mechanik, Elektronik, Informationstechnik) sowie Bauberufe, das Dachdeckerhandwerk und der Bereich Sanitär, Heizung und Klimatechnik. Zukunftsberufe nennen wir sie. Denn, was sich kluge Köpfe ausdenken, muss von geschickten Händen gebaut, installiert und gewartet werden. Gerade im produzierenden Bereich, auf dem Bau und im Handwerk gibt es Nachwuchssorgen.
Inhaltliche Schwerpunkte
Im Netzwerk werden zeitgemäße Lösungen für das Ausbildungsmarketing und den Rekrutierungsprozess entwickelt, die den Unternehmen bei der Stellenbesetzung helfen. Weiterer Schwerpunkt ist der Transfer von Innovationen in die betriebliche Ausbildung. Mit Unterstützung des Transformationsexperten Christoph Scholze (tragwerk) entwickeln Betriebe individuelle Lösungen. Dritte Säule ist die Ausbildungsqualität. Peter Albrecht und Manuela Zauritz (Gebifo) erarbeiten mit den Unternehmen im Cluster den Qualifizierungsbedarf. Darauf aufbauend gibt es Seminare für Azubis und Ausbildungspersonal und eine Begleitung der Ausbildungsprozesse, auch mit Hilfe von Lernplattformen.
Danke für die inhaltlichen Inputs zu „KI in der Ausbildung“ an Arnd Friedrichs und Felix Schmitt, der die Möglichkeiten des im Görlitz in Aufbau befindlichen Construction Future Lab skizzierte.
Die Beteiligung am Ausbildungscluster ist für Unternehmen, die in den Zielberufen ausbilden (oder es vorhaben) aktuell noch möglich. Alle Angebote innerhalb des Clusters kosten kein Geld. Wir freuen uns über aktive Mitstreiter, die eine Kooperationslust in sich tragen.