Was ist das Ausbildungscluster „Zukunftsmacher“?

Ein Netzwerk von Ausbildungsbetrieben und weiteren Akteuren aus Wissenschaft und Forschung, Bildung und Verwaltung. Es agiert bis Ende 2027 in der sächsischen und brandenburgischen Lausitz. Unterstützt wird die betriebliche Ausbildung in den Berufsfeldern Mechatronik, Mechanik, Elektronik sowie in Bauberufen, beim Dachdeckerhandwerk und auf dem Feld von Sanitär, Heizung und Klimatechnik.

Megatrends wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit werden immer wichtiger bei der Ausbildung. Innovationen wollen wir durch Kooperationen mit Partnern aus Wissenschaft und Forschung rasch in die Betriebe und Berufsschulen bringen. Denn machen wir uns nichts vor: Mit einem verstaubten Image gewinnt man keine Bewerber.

Deshalb wird ein großes Augenmerk auf das Ausbildungsmarketing gelegt. Die Zusammenarbeit mit Schulen betrachten wir dabei als bestes Direktmarketing.

Wie kam es zur Auswahl der Berufsfelder für das Cluster?

Was sich kluge Köpfe ausdenken, muss von geschickten Händen gebaut, installiert und gewartet werden. Gerade bei Mechatronikern, Mechaniker, Elektronikern aber auch in Baugewerken und im SHK-Bereich gibt es Nachwuchssorgen.

Wer sind die tragenden Säulen im Projekt?

Das Clustermanagement liegt bei Lausitz Matrix. Der Verein ist durch die Stellenbörse jobs-oberlausitz.de und die Jobmesse Oberlausitzer Karrieretage bekannt und bestens mit Unternehmen vernetzt. Christoph Scholze (tragwerk) ist als Innovationsberater viel in Lausitzer Unternehmen und Einrichtungen unterwegs. Er ist unser Mann für den Transfer von Innovationen aus Wissenschaft und Forschung in die Ausbildung. Dritte Säule ist die Gesellschaft zur Förderung von Bildungsforschung und Qualifizierung (Gebifo). Das Berliner Unternehmen ist in Brandenburg sehr gut vernetzt und Spezialist für Lösungen, die die Ausbildungsqualität im Betrieb erhöhen.

Wer sind Partner?

Wichtigste Partner sind Ausbildungsbetriebe. Wir wollen mit zehn Unternehmen starten und sukzessive auf bis zu 40 Ausbildungsbetriebe wachsen. Weitere Partnerschaften gibt es insbesondere in Wissenschaft und Forschung, z.B. mit der Hochschule Zittau/Görlitz, dem CFLab der TU Dresden oder dem Leibniz-Insitut für Festkörper und Werkstoffforschung. Außerdem kooperieren die „Zukunftsmacher“ mit bereits etablierten Netzwerken und Verbünden – denn das Fahrrad wird hier nicht zum dritten Mal erfunden.

Bei welchen Herausforderungen bekommen Lausitzer Ausbildungsbetriebe Unterstützung?

Da ist zunächst die Kommunikation zu nennen: Wo erreiche ich die junge Zielgruppe? Wie motivierte ich sie zu Bewerbungen? Wie besetze ich meine Stellen passend?

Und bei all diesen täglichen Challenges kommt bisweilen der strategische Blick zu kurz: Wie bin ich in Sachen Digitalisierung, Nachhaltigkeit, New Work aufgestellt? Welche innovativen Partner sind in meinem Netzwerk? Welche Innovationen können in die Berufsausbildung einfließen?

Das Ausbildungscluster wird sich und seine Mitglieds-Unternehmen regelmäßig präsentieren. Sowohl in Schulen und bei Sportvereinen als auch bei Veranstaltungen und Messen. Bei den Oberlausitzer Karrieretagen 2024 waren das Cluster und seine Unternehmen aktiv.

Gibt es nicht schon genügend Angebote und Formate zu diesen Themen?

Beim Ausbildungsmarketing beobachten wir fast schon einen Wildwuchs. An jeder Ecke wird eine weitere kleine Jobmesse veranstaltet. Ob das im Supermarkt am Einkaufssamstag Sinn macht, mögen andere entscheiden. Wir plädieren für mehr Abstimmung, für Kräfte bündeln und gemeinsam Strahlkraft entfalten.

Der Innovationstransfer in die betriebliche Ausbildung ist hingegen in vielen Unternehmen noch nicht auf der Agenda. Hier betreten wir Neuland, vor allem was die regionale Ausdehnung auf die gesamte Lausitz angeht.

Mit einer engeren Schul-Kooperation und frischem Marketing wollen wir die Besetzung der Stellen verbessern.

Dazu wollen wir technologischen Fortschritt zeigen. Wie funktioniert ein virtuelles Meeting, wie eine Baustellenbesichtigung mit VR-Brille? Wir wollen das verstaubte Image aufpolieren. Auf Messen Talente entdecken. Zum Beispiel bei „Meisterschaften“ im virtuellen Schweißen.

 Was soll in der Tiefe geschehen?

Wir brauchen einen Verbund von Ausbildungsbetrieben im gewerblich-technischen Sektor. Nach einer Bestandsaufnahme in den kleinen und mittleren Unternehmen schließt sich ein Innovationstransfer aus den Hochschulen und Forschungseinrichtungen an. Weitere starke Partner bei diesem Thema sind große Unternehmen wie z.B. die LEAG.

Kann man sich als Ausbildungsbetrieb noch andocken?

Na klar, wir freuen uns über Partner aus Industrie und Handwerk. Man kann jederzeit dazustoßen. Je früher man dabei ist, umso stärker profitiert das Unternehmen in Sachen Kommunikation, Marketing und Innovationen in der Ausbildung.